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Aus Wikipedia zur Industriegeschichte Dorsten

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Entstehung

Luftbild Baldur um 1930. Copyright: Regionalverband Ruhr, Essen.
Zeche Baldur
Zeche Baldur

Ende des 19. Jahrhunderts beantragte die Bohrgesellschaft Trier die Verleihung von Grubenfeldern nördlich der Lippe in Holsterhausen. 1899 erfolgten die ersten Probebohrungen an der späteren Baldurstraße und bereits ein Jahr später konnte mit dem Abteufen der beiden Schächte begonnen werden. Wegen zu hoher Fließsandeinbrüche mussten diese Arbeiten jedoch 1901 wieder eingestellt werden.

Im Februar 1906 wurde das Abteufen der beiden Schächte fortgesetzt. 1909 hatte Schacht 1 eine Teufe von 577 m erreicht, Schacht 2 eine Teufe von 615 m. Die vorgesehene Endteufe des Schachtes 1 von 722 m wurde im März 1910 erreicht. Im Jahre 1911 erfolgte daraufhin die erste Kohleförderung.

Datei:Tagesriss_Baldur.jpg Tagesriss (Werksplan) der Zeche Baldur (ca. 1927)

Zeittafel

Jahr Ereignis
1900 Teufbeginn von 2 Schächten durch Bohrgesellschaft - später Bergwerksgesellschaft Trier -, Berechtsname: 22 Maximalfelder = 48 km²
1901 Aufgabe Schacht 1 bei 23 m und Schacht 2 bei 11 m Teufe wegen Schwimmsand, finanzielle Mittel aufgebraucht
1905 Umbenennung von Trier in Baldur, Berechtsame: 22 Maximalfelder = 48 km2, Neuteufen Schacht 1
1906 Teufbeginn Schacht 1: 4.7. Wassereinbruch bei 135 m Teufe (15 m3 je Minute) und

Absaufen, Dezember: Sümpfen, Teufbeginn Schacht 2 (ebenfalls Gefrierverfahren)

1907 Schacht 1 einmal und Schacht 2 zweimal Absaufen und Sümpfen
1909 Schacht 1 erreicht Karbon bei 559 m, Schacht 2 bei 564 m, Ansetzen 1. Sohle = 595 m(-562 m)
1910 Ansetzen 2. Sohle = später Teilsohle = 673 m(-640 m), Verkauf von 11 Feldern (Augustus V) an Essener Steinkohlenbergwerke AG, 290 Beschäftigte
1911 Schacht 1: Ansetzen 3. Sohle = 743 m(-710 m), Schacht 2 bis 1. Sohle, Förderbeginn, 4988 t, 445 Beschäftigte
1913 Ansetzen 4. Sohle = 850 m(-817 m) im Unterwerk (später aufgegeben), 223258 t, 1307 Beschäftigte
1915 235793 t, 1021 Beschäftigte
1917 Erwerb eines Feldesstreifens (0,4 km2)
1920 Besitzerwechsel: Köln-Neuessener Bergwerksverein, 321380 t, 2112 Beschäftigte
1921 Tieferteufen Schacht 2
1923 Februar - Dezember: nur Eigenbedarfsförderung wegen Ruhrbesetzung, Schacht 2 bis 2. Sohle, 1924 Schacht 2 bis 3. Sohle
1925 467444 t, 2015 Beschäftigte
1926 Auffahrung Strecke auf 3. Sohle zum Verbund mit Fürst Leopold, jedoch wird diese im gleichen Jahr gestundet
1927 max. Förderung: 536762 t, 1963 Beschäftigte
1930 356455 t, 1273 Beschäftigte
1931 23.03.: Fördereinstellung, 01.04.: Vereinigung zu Fürst Leopold-Baldur


Schacht Baldur 1 wurde von 1991 bis 1993 um 230 m tiefergeteuft. Mit der 1.Teilsohle (-1125 m unter Gelände) ist der Schacht unterfahren und wurde dann vom Sumpf der 5. Sohle (-105 3 m) bis zur 1. Teilsohle auf ein bestehendes Bohrloch von 1,20 m Durchmesser tiefergeteuft. In der zweiten Bauphase erfolgte das Weiterteufen von der 1. Teilsohle bis zur Endteufe, 1280 m unter Gelände, aus dem Vollen.

Deilmann-Haniel-Gruppe, Werkzeitschrift "Unser Betrieb" Nr. 58 August 1991



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