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Aus Wikipedia zur Industriegeschichte Dorsten
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Entstehung
Mit dem Abteufen der beiden Schächte der Zeche Wulfen begann die Mathias Stinnes AG 1957. Die Endteufen wurden 1962 erreicht. 1970 kam es zum Zusammenschluss mit der Zeche Leopold zum neuen Bergwerk Fürst Leopold / Wulfen. 1981 wurde nach Fertigstellung einer untertägigen Förderverbindung zu Fürst Leopold die Kohleförderung in Wulfen eingestellt.
Für die Ansiedlung der erforderlichen Belegschaft und der Beschäftigten der mit dem Bergbau verbundenen Betriebe war die ”Neue Stadt Wulfen” vorgesehen. Ursprünglich für 60.000 Menschen geplant, hat Wulfen-Barkenberg heute 10.000 Einwohner.
Zeittafel
Jahr | Ereignis |
---|---|
1938 | Erwerb der Felder Stein III, VIII und XII durch Gewerkschaft Mathias Stinnes, Vorbereitungen zum Schachtteufen, jedoch nachfolgend durch den Krieg unterbrochen |
1943 | September: Verleihung Felder Wulfen I-IV |
1948 | Verleihung Feld Wulfen V auf Blei/Zink |
1953 | Erwerb Feld Julius VII |
1954 | Konsolidation der Felder Stein III, VI, VIII, XII und Julius VII zu Stein Fortsetzung, Teilung Feld Stein Fortsetzung in Wulfen VI und Brassert Fortsetzung 1, Berechtsame: 42,7 km² |
1956 | Vorbereitungen zu Schachtteufen |
1958 | Gefrieren Schächte 1/2, Teufbeginn Schacht 1 |
1959 | Teufbeginn Wetterschacht 2 |
1960 | Schacht 1 erreicht Karbon bei 788 m |
1961 | Schacht 2 erreicht Karbon bei 784 m, Ansetzen 1. Sohle = 852 m(-806 m, -800 mS), Sohle in Flöz Zollverein 7/8 = 1014 m(-968 m) und 2. Sohle = 1037 m(-991 m, -1000 mS), Endteufen: Schacht 1: 1076 m, Schacht 2: 1063 m |
1964 | Schacht 1: Förderbeginn, schachtnaher Abbau, 60000 t, 196 Beschäftigte |
1965 | 173000 t, 249 Beschäftigte |
1966 | weiterhin ausschließlich der Feldesaufklärung dienender schachtnaher Abbau in Flöz Zollverein 7/8 |
1970 | mit Brassert Bildung einer gemeinsamen Werksdirektion, aber weiter selbständiger Betrieb, 376400 t, 395 Beschäftigte |
1971 | Trennung von Brassert und Bildung einer gemeinsamen Werksdirektion mit Fürst Leopold, aber weiter selbständiger Betrieb, weiterhin schachtnaher Abbau in Flöz Zollverein 7/8 |
1974 | max. Förderung: 413110 t, 403 Beschäftigte |
1975 | 327536 t, 405 Beschäftigte |
1980 | 117660 t, 408 Beschäftigte |
1981 | Durchschlag 2. Sohle mit 4. Sohle Fürst Leopold (Länge: 7,5 km), Fördereinstellung, Förderung untertage nach Fürst Leopold |
1982 | 01.01. endgültiger Verbund zu Fürst Leopold/Wulfen |
Presseberichte
Der Spiegel schreibt 1962:
„Über die Misere der letzten Jahre und die Zukunftsaussichten der Stinnesschen Kohlengruben gibt das Schicksal der neuen Schachtanlage Wulfen im nördlichen Ruhrrevier Aufschluß. Dort wurden auf der grünen Wiese für 60 Millionen Mark zwei Schächte bis in eine Tiefe von mehr als tausend Meter niedergebracht. Jetzt, da das Kohlefeld erschlossen ist, leidet die Branche Absatznöte. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Hugo Stinnes AG, Franz Heinrich Ulrich, gab deshalb für die Wulfen -Schächte die Order: "Deckel drauf!" Ulrich, im Hauptberuf Vorstandsmitglied der Deutschen Bank AG, erklärte: "Wulfen wartet auf bessere Zeiten. Vielleicht kommt auch einer, der uns die Anlage abkauft. Wer weiß?" “
– Der Spiegel, Heft 38/1962
Bergsenkungen