Keramitwerke

Aus Wikipedia zur Industriegeschichte Dorsten

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1912

Keramitwerke hat Produktion aufgenommen, Dorstener Wochenblatt, 20.April 1912

Die im nahegelegenen Holsterhausen liegenden bedeutenden Keramikwerke haben ihre Produktion seit einiger Zeit in vollem Umfange begonnen. Die Werke, die nunmehr völlig fertiggestellt sind, beschäftigen mehrere 100 Arbeiter; ca. 100 weibliche Arbeitskräfte sind vor kurzem eingestellt bezw. sollen eingestellt werden. Die Produktion der Werke besteht in der Herstellung von Flurplatten, Pflastersteinen nach einem geheimen Verfahren; die Fabrikate erregen allerwärts das lebhafteste Interesse. Zur besseren Ausnutzung des großen Ringofens hat man sich entschlossen, eine Wandplattenfabrik zu errichten. Zur Herstellung von Wandplatten sei das zur Verfügung stehende Material besonders geeignet. Die bisherigen Erzeugnisse sind von guter Beschaffenheit.

1913


1914

Generalversammlung der Keramitwerke, Dorstener Wochenblatt, 2. Januar 1914

Die Keramitwerke bei Holsterhausen hielten am Mittwoch auf dem Werke der Gesellschaft eine außerordentliche Generalversammlung ab, die über eine scharfe Sanierung: Zuzahlung von 90 Prozent auf die Aktien und Zusammenlegung der Aktien, auf die nicht zugezahlt wird, im Verhältnis von 10:1 beriet. Die Generalversamml-ung genehmigte diese Anträge der Verwaltung. Die sich aus der Sanierung ergebenden Gewinne sollen zur Tilgung der Unterbilanz, deren Höhe zwar nicht angegeben wurde, die aber sehr beträchtlich sein muß, sowie zur Beschaffung neuer Betriebsmittel dienen. Zur Ablösung von hypothekarischen Darlehen werden außerdem Genußscheine im Betrage von 500.000 Mark aufgegeben, die aus den für später erhofften Gewinnen getilgt werden sollen.


Keramitwerk stellt Betrieb ein, Dorstener Volkszeitung, 6. Mai 1914

Die deutschen Keramitwerke A.G. Holsterhausen haben nunmehr den Betrieb vollständig eingestellt. Etwa 300 auf dem Werk beschäftigte Arbeiter sind entlassen worden. Es sind dies zum großen Teil ...thenen, die teils mittels Agenten anderen Werken überwiesen werden, teils in ihre Heimat zurückkehren müssen. Die im Jahre 1912 in Betrieb genomenen Werke haben unter einer ungünstigen Konjuktur zu leiden gehabt, wobei vor 5 Monaten eine durchgreifende Sanierung der finanziellen Grundlage notwendig machte. Infolge Zusammenbruchs des Wandplattenverbandes hatte auch diese Maßnahme nicht den gewünschten Erfolg. Mangelnder Absatz an Fabrikaten führte zu der erfolgten Stillegung der Werke. Eine der Hauptbeteiligten ist die Rheinisch-Westfälische Bank für Grundbesitz in Essen, auf deren Besitzung, dem früheren Rittergut Hagenbeck, die Fabrikanlagen errichtet sind. Es wurde hauptsächlich die FAbrikation künstlicher Pflastersteine und Wandplatten betrieben. Mit der Weiterverwendung der Waren wird sich die demnächst zusammentrtende General-Versammlung zu befassen haben. Eine Weiterführung der Werke dürfte in einigen Monaten zu erwarten sein. Die Beamten werden einstweilen im Dienst belassen. Der Gemeinde Holsterhausen erwächst durch die Außerbetriebsetzung der Werke ein nicht unerheblicher wirtschaftlicher Nachteil.




Quelle: Stadtarchiv Dorsten

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